Der Topfavorit hat kurz gewackelt
Nach einem harten Kampf haben die Black Wolves in der 3. Runde des Floorball Deutschland Pokals gegen den DJK Holzbüttgen mit 5:11 verloren. Die am Ende deutliche Niederlage spiegelt dennoch nicht den kompletten Spielverlauf vom Samstag wider, da der aktuelle Deutsche Meister im letzten Drittel beinahe den Ausgleich hinnehmen musste. Ob dieser jedoch am Ausgang der Partie etwas geändert hätte, werden wir dennoch nie erfahren.
Gäste starten effizient
Der DJK Holzbüttgen reiste mit einem fast kompletten Kader in Richtung Dessau. Von den deutschen WM-Teilnehmern fehlte beispielsweise lediglich Niklas Bröker im Kader. Umso überraschender war es, dass die Black Wolves in den ersten Minuten munter mitspielten und einige hochprozentige Torchancen in der gegnerischen Spielhälfte zustande kamen. Ein qualitativer Unterschied war in dieser Phase des Spiels nur in der Effizienz zu erkennen. Holzbüttgen nutzte die teilweise einfachen Fehler in der Defensive der Wölfe gnadenlos aus und führte nach circa 14 Minuten mit 0:3. Nachdem die Dessauer zu diesem Zeitpunkt bereits mindestens ein Tor verdient gehabt hätten, beendete Stürmer Lenny Merten mit einem weiteren schnellen Umschaltmoment nur wenige Sekunden nach dem 0:3 die Torflaute des PSV 90 Dessau.
Black Wolves halten Anschluss
Nach dem Seitenwechsel beider Teams, der nach einem langen Aussetzen ab sofort wieder im Spielbetrieb durchgeführt wird, zeigte sich weiterhin ein im Großen und Ganzen ausgeglichenes Spiel. Vielleicht hatten die Gäste in Summe etwas mehr Spielanteile, doch teilweise schaffte man es auch den aktuellen Tabellenführer der 1. Floorball Bundesliga in die eigene Hälfte zu drücken. Obwohl man nach dem Anschlusstreffer von Loris Gentzsch zwei weitere Nackenschläge verdauen musste, ließen sich die Black Wolves davon nicht aus der Fassung bringen. Der Matchplan wurde weiter verfolgt und zeigte kurz vor der Pause nochmals Wirkung. Mit dem 3:5 durch Luc Gentzsch flammte die Hoffnung auf eine Pokalsensation neu auf.
Eigentor der Knackpunkt der Partie
Spätestens nach Christian Hoffmanns Anschlusstreffer zum 4:5 und der ausgesprochenen 2-Minuten-Strafe gegen den DJK Holzbüttgen waren die Dessauer auf dem Feld und auf der Tribüne oben auf. In der anschließenden Überzahlsituation hatte man die große Möglichkeit auf den Ausgleich und den Favoriten in eine gefährliche Situation zu bringen. Doch eins der wohl außergewöhnlichsten Eigentore in der Dessauer Floorball Geschichte sorgte für eine Schockstarre und war letztendlich wohl der Knackpunkt in der Partie.
Der Bundesligist nahm im Anschluss clever Zeit von der Uhr und spielte die Partie souverän zu Ende. Gegen müder werdende Dessauer schoss man nach dem 4:7 noch weitere vier Treffer in nur 76 Sekunden. Im letzten Angriff der Partie gelang den Dessauern noch ein wenig Ergebniskosmetik und so verlor man die Partie letztendlich mit 5:11.
Nach dem über weite Strecken ausgeglichenen Spielverlauf fällt die Niederlage vielleicht ein klein wenig zu hoch aus, aber schmälert die Leistung und den Kampf der Wölfe keineswegs. Viel Zeit zum Ärgern bleibt ebenfalls nicht, da bereits am kommenden Wochenende ein schweres Auswärtsspiel gegen die TSG Füchse Quedlinburg in der zweiten Liga ansteht.
Verteidiger Philip Schulnies zieht folgendes Resümee:
„Trotz der Niederlage denke ich, dass wir dem amtierenden Deutschen Meister einen guten Kampf geliefert haben. Gerade das zweite Drittel, welches mit 2:2 unentschieden ausging, zeigt, dass wir phasenweise durchaus mithalten konnten. Letztendlich hat uns das Ganze nur noch Hunger auf mehr gemacht.“