Interview mit Sascha Marquardt zum Posten als Co-Trainer der U19 Nationalmannschaft
Neben seiner Tätigkeit als Vize-Abteilungsleiter, Jugendkoordinator und Teammanager der 2. Bundesliga Mannschaft der Black Wolves füllt Sascha Marquardt noch einen weiteren Posten mit Leidenschaft und Begeisterung aus. Als Co-Trainer der U19 Nationalmannschaft unter dem Schweizer Headcoach Thomas Berger ist Sascha Marquardt in dieser Woche zum Trainingslager nach Lilienthal unterwegs. Zu seiner Tätigkeit haben wir Ihn im Vorfeld einige Fragen gestellt.
Allgemein:
Wie bist du zu dem Job als Co-Trainer bei der U19 Nationalmannschaft gekommen und seit wann führst du den Posten aus?
Der zu diesem Zeitpunkt bereits tätige Headcoach Thomas Berger hat mich bei der Sommer-Trophy 2019 in Dippoldiswald gefragt, ob ich Interesse habe an seiner Seite den Posten des Co-Trainers zu übernehmen. Zunächst war ich überrascht von der Anfrage, fühlte mich dann aber geehrt, dass man mich dafür geeignet hielt. Nach meiner Zusage bin ich somit seit September 2019 Teil des Staffs.
Was hat dich an der Aufgabe gereizt und hast du schnell zugesagt oder mit der Entscheidung länger gewartet?
Gereizt hat mich alleine schon die neue Aufgabe und natürlich die enge Zusammenarbeit mit Thomas, auch wenn ich wusste, dass ich dafür die Betreuung der Landesauswahl Sachsen-Anhalts aufgeben muss. Leider doppeln sich in der Regel die Termine in den IFF-Wochen, so dass ich Beides nicht ausüben kann. Mir war es aber wichtig, dass ich mit Justin Düben einen tollen Nachfolger gefunden habe.
Wie ist deine Beziehung zum Chef-Trainer und den anderen Co-Trainern?
Aus meiner Sicht hatten wir bisher ein sehr gutes Arbeiten miteinander. Die Chemie im Staff stimmt und das ist auch ein wichtiger Bestandteil für unsere Arbeit. Von der engen Zusammenarbeit mit Thomas können wir alle profitieren und viel dazu lernen.
Worin bestehen deine Kernaufgaben im Team?
Ich bin im Team für das Zeitmanagement und alle statistischen Sachen verantwortlich. Das sind auch Themen die mir sehr gut liegen. Beispielsweise überwache ich die Zeiten für einzelne Übungen oder die Länge der Turns im Spiel. Statistisch bereite ich die Physiswerte der Leistungstests auf und führe detaillierte Aufzeichnungen über Penaltys und gewonnene oder verlorene Bullys.
Gibt es auch Aufgaben, die du zwischen den Lehrgängen erledigen musst?
Ja klar, es findet immer eine Auf- und Nachbereitung der Lehrgänge statt. Zudem schaut man sich viele Spiele im Junioren- und Herrenbereich an, um vielleicht doch noch den ein oder anderen interessanten Spieler zu finden. Wir wollen unbedingt vermeiden, dass uns ein talentierter Spieler durchs Raster fällt.
Wie oft trefft ihr euch in der Regel pro Jahr und wie sieht grob dein Tagesablauf aus?
Wir haben nur vier oder fünf Termine pro Jahr. Das ist leider nicht viel, auch wenn es sich im ersten Moment nicht so anhört. Deshalb müssen wir an den wenigen Wochenenden auch sehr gut trainieren und die Zeit möglichst effizient nutzen.
Der Tagesablauf gestaltet sich bei mir wie folgt. Zunächst einmal stehen wir gemeinsam früh auf, was für mich aber kein Problem ist. Danach geht es schnell frühstücken und dann ab zur ersten Trainingseinheit. Von denen haben wir meistens zwei bis drei pro Tag. Hier übernehme ich, wie auch mein Kollege Tilmann, einige Übungen in den Einheiten. Nach den Einheiten werte ich dann meist die aufgenommenen Daten wie vorhin bereits beschrieben aus. In den Pausen, welche die Spieler zur Regeneration nutzen, führen wir im Rahmen des Lehrgangs mit jedem Einzelnen ein separates Spielergespräch. Diese gehen meist sogar bis tief in die Nacht.
Was ist für dich der positivste und der negativste Aspekt des Postens?
Positiv ist auf jeden Fall die Arbeit mit den Spielern und dem Staff. Natürlich ist es in meiner Funktion von Vorteil, dass ich gerne mit Zahlen arbeite. Dies begleitet mich bereits seit meiner Jugend und hält bis heute an. Nicht so optimal sind teilweise langen Anreisen, obwohl ich mit dem Wohnort Dessau schon eher zentral liege. Anderen geht da deutlich schlechter.
Könntest du dir später einmal vorstellen Cheftrainer einer Nationalmannschaft zu werden?
Ich glaube, dass es bessere Kandidaten dafür geben würde, aber ich würde bei einer Anfrage zumindest überlegen.
Was ist dein persönliches Ziel für die U19 WM in Prag im nächsten Jahr und welches Ziel verfolgt das ganze Team?
Zunächst ist es schon große Ehre überhaupt mal bei einer WM dabei zu sein. Aber natürlich fahren wir dort nicht hin, um zu verlieren. Wir wollen zusammen als Team den Klassenerhalt schaffen. Ich versuche die Jungs abseits des Spielfeldes bestens vorzubereiten und zu unterstützen.
Was war der bisher prägendste Moment in deiner Co-Trainer Laufbahn?
Ich denke, dass dieser noch bei der WM im Mai kommt. Bislang war es der Teamabend beim Sommerlager in Frankfurt am Main. Dieser war einfach sehr lustig man hat richtig gemerkt, wieviel Spaß es allen gemacht hat und wie gut die Jungs und der Staff als Team zusammengewachsen sind.
Entweder oder…?:
Schweden oder Finnland?
Schweden… ist einfach besser.
Technik oder Taktik?
Technik… weil es die Grundlage im Floorball ist
Tor oder Vorlage?
Tor… als Stürmer muss ich das sagen
Risiko oder Sicherheit?
Sicherheit… da bin ich von meiner Studienzeit geprägt
Talent oder Training?
Training …Training und harte Arbeit ersetzen kein Talent
Vervollständige die folgenden Sätze:
Auf der Bank bin ich …
… zurückhaltend und analytisch.
An der Sportart Floorball würde ich verbessern, dass …
… ich sie anders nennen würde. Ich denke man hätte bessere Alternativen zu Unihockey oder Floorball finden können. Mit dem Spiel an sich bin ich aber sehr zufrieden.
Wenn wir den Titel in Prag gewinnen, …
gibt es für mich kein Halten mehr. 🙂
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Verwendete Fotos: U19 Floorball Natio Herren