Pokal-Aus in einem legendären Spiel
Am vergangenen Samstag fand in Kochstedt die 3. Runde des Stena Line FD-Pokals statt. Die Black Wolves hatten sich gegen den USV Halle Saalebiber aus der 2. Bundesliga viel vorgenommen, doch verloren am Ende trotz einer bemerkenswerten Leistung knapp mit 4:5.
Black Wolves überraschen die Biber
Nach anfänglichen Lichtproblemen in der Kochstedter Sporthalle begann das Abenteuer Pokal für die Black Wolves erneut. Die Wölfe wollten dem Biber die Zähne ziehen und zeigten von Beginn an, wer Herr im Hause ist. Vor knapp 100 Zuschauern gestaltete der PSV 90 das Spiel und konnte früh Akzente setzen. Die Saalebiber hingegen waren von der überzeugenden Spielweise der Dessauer sichtlich überrascht und hatten Mühe das Spiel zu lesen und zu ordnen. So konnten die Black Wolves in der 3. und 6. Minute zum 2:0 treffen, was Halle schon frühzeitig in Zugzwang brachte. Das Spiel blieb körperlich umkämpft und beide Teams hatten Offensivaktionen, die schnell gefährlich wurden. Der USV kam nur schleppend ins Spiel, konnte aber durch 2 sehenswerte Treffer in der 10. und 12. Minute den 2:2 Ausgleich erzielen.
Kurz darauf kam es durch einen Zweikampf zu einem Schlägerbruch eines Dessauer Spielers, der aufgrund seines Verhaltens und einer vorangegangen Aktion eine 10 minütige Sperre plus 2 x 2 Minuten Zeitstrafe kassierte. In den 4 Minuten des Unterzahl-Spiels setzte Halle sich zunächst fest, konnte aber aufgrund einer soliden Defensive und des überragenden Torhüters von Dessau keine Treffer erzielen. Dagegen konnte sich Dessau mit zwei herrlich herausgespielten Kontern aus der eigenen Hälfte befreien und das 3:2 und 4:2 erzielen. Dieser Spielverlauf ließ die “Kochstedter Wolfshöhle” kochen. Nach dem ersten Drittel stand es somit überraschend und gleichermaßen verdient 4:2 für die Wölfe.
PSV hält Führung im zweiten Drittel
Nach der Pause kam Halle besser ins Spiel, als noch im 1. Drittel. Durch soliden und offensiven Floorball konnte Halle mehr Spielanteile von den Dessauern zurückgewinnen und im Angriff öfter zum Abschluss kommen. Deshalb dauerte es nicht lang bis der USV Halle den 4:3 Anschlusstreffer erzielte. Das Spiel blieb körperlich grenzwertig und spannend, dennoch änderte sich an der Anzeigetafel nicht fiel. Nach verschiedenen Zweikämpfe hagelte es für den PSV eine 2-Minuten Zeitstrafe und für die ebenfalls körperbetonte Spielweise der Saalebiber zwei 2-Minuten Zeitstrafen. Leider konnte der PSV aus der Überzahl kein Kapital schlagen und so stand es nach weiteren 20 Minuten immer noch 4:3 zugunsten der Black Wolves.
Das entscheidende letzte Drittel verhieß für alle Beteiligten noch einmal Floorball-Dramatik pur. Der USV Halle sorgte durch sein schnelles und solides Spiel für den 4:4 Ausgleich in der 3. Minute. Die Wölfe waren davon nicht beeindruckt und witterten immer noch ihre Chance auf den Einzug in die nächste Runde. Nach einem überharten Körpereinsatz von Halle hatten die Wölfe die Chance in einem 2-minütigen Powerplay erneut die Führung zu erzielen. Leider blieben die Offensivaktionen zu selten gefährlich und auch das nötige Glück fehlte nach einem Pfostenschuss der Dessauer. Halle hingegen verteidigte klug und souverän und konnte so die Unterzahl ohne Gegentor überstehen.
Saalebiber zittern sich zum Sieg
Nach der Hallenser Vollzähligkeit ging das Pressing auf die Dessauer Defensive wieder in die Vollen und auch die sonst offensiv starke erste Reihe der Black Wolves kam nur noch selten gefährlich Richtung gegnerisches Tor. Nach kräftezehrender Verteidigung geschah was kommen musste: Ein Abwehrfehler verhalf Halle zum Führungstreffer von 4:5 und setzte den PSV 90 drei Minuten vor Ende Schachmatt. Die hitzige Schlussphase war geprägt von hektischer Spielweise und einer weiteren 2-Minuten Zeitstrafe gegen Dessau, welche ein Offensivspiel noch schwieriger machte. Die Schlusssirene besiegelt letztendlich das Pokal-Aus für den PSV 90 Dessau, welcher sich zu keiner Zeit gegen den USV Halle Saalebiber aus der 2. Bundesliga verstecken musste.
Kapitän Marquardt bedankte sich nach dem Spiel bei seiner Mannschaft:
Es war ein geiles Spiel. Wir haben gebissen und gekämpft. Jeder hat für jeden die letzten Kräfte mobilisiert. Besonders im ersten Drittel haben wir viele Chancen gehabt und 3 super Konter gefahren. Mit andauernder Spielzeit wurde Halle zwar stärker, aber wir haben weiterhin alles gegeben und hatten noch weitere Torchancen. Am Ende ist ein knapper Sieg für Halle bestimmt nicht unverdient, aber ich bin sehr stolz darauf der Kapitän einer solchen Mannschaft zu sein.
Unsere Entwicklung ist gerade einmal am Anfang, wenn ich sehe, dass unser Kader nicht einmal 20 Jahre im Durchschnitt ist. Damit sind wir mehr als 3 Jahre jünger als die Hallenser. Ich wünsche dem USV noch viel Erfolg im Stena Line FD-Pokal und vielleicht sieht man sich im März zum final4 ja in Dessau.
Stena Line FD-Pokal (3. Runde):
16:00 Uhr PSV 90 Dessau – USV Halle Saalebiber 4:5 (4:2; 0:1; 0:2)
Für den PSV 90 Dessau – Black Wolves liefen auf:
[T] Oliver Simontowski (0 Tore / 0 Vorlage), Anton Unger (0 / 0), Malte Hörnlein (0 / 0), Thilo Berger (0 / 0), Erik Falke (0 / 0), Eric Rubitzsch (0 / 0), Benjamin Weber (0 / 0),
Lisa Franze (0 / 0), Julius Kellner, [C] Sascha Marquardt (1 / 2), [T] Linus Ilgner (0 / 0), Moritz Wolf (0 / 0), Jeremy Beil (2 / 0), Justin Düben (0 / 2), Jan Berbig (1 / 0), Christoph Pabel (0 / 0)