Black Wolves überraschen die Konkurrenz
Nach einer durchwachsenden Saison traten die Black Wolves aus Dessau als Dritter der Tabelle bei den diesjährigen Play-offs in Jessen an. Was als guter Saisonabschluss gedacht war, endete in einer Meisterschaftsfeier.
Der schwarze Wolf frisst die Thüringer Füchse
Im Viertelfinalspiel der Play-offs für den PSV 90 Dessau ging es gegen FOX Erfurt. Die Thüringer starteten ohne langes Abtasten mit dem ersten Tor der Partie in der ersten Minute. Die zahlreich angereisten Black Wolves zeigten schon von Beginn an, dass man es ins Halbfinale schaffen wollte und so machten besonders die erste und zweite Reihe des PSV 90 Druck auf das gegnerische Tor. Diese solide Spielweise wurde durch Treffer in der dritten und vierten Minute belohnt und so ging man zum ersten Mal in diesem Spiel in Führung. Danach blieb die Partie fast 10 Minuten torlos, was sowohl an einer sehr gut funktionierenden Defensive der Dessauer Reihen, als auch an leichtfertig vergebenen Torchancen der Wölfe lag. FOX Erfurt tat sich schwer mit der souveränen Spielweise der Black Wolves und so kamen die Thüringer nur über schnelle Konter nach Ballgewinnen zu Torchancen, welche dann meist geblockt oder pariert wurden. Nach einer 2-Minuten-Zeitstrafe gegen FOX Erfurt konnten die Dessauer erneut Treffen und ihre Führung auf 1:3 ausbauen. Nach einem gut herausgespielten Treffer der Wölfe in der 18. Minute besiegelte dies den Halbzeitstand von 1:4 für den PSV.
In der zweiten Halbzeit spielten die Black Wolves weiterhin souveränen Floorball. Nach einer kleinen Unachtsamkeit in der Dessauer Defensive gelang es FOX das 2:4 zu erzielen. Dies änderte jedoch wenig an der mentalen Einstellung der Wölfe und so konnte bereits in der zweiten Minute das 2:5 erzielt werden. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit nacheinanderfolgenden Treffern und Gegentoren, wobei der PSV die Spielkontrolle nicht abgab und weiterhin seine Reihen gut koordinierte. Bei einem Spielstand von 4:7 kassierte Erfurt erneut eine 2-Minuten-Zeitstrafe, welche die Black Wolves zum weiteren Ausbau ihrer Führung nutzten. Doch die Füchse waren noch nicht geschlagen und konnten einige Male zum Abschluss kommen. So schossen die Thüringer nach guter Offensivleistung auf das Dessauer Tor und konnten einen Treffer zum 5:8 verbuchen. Die kurzen offensiveren Spielphasen der Füchse konnten den PSV jedoch nicht aus der Ruhe bringen und so traf man schließlich zum 5:9. FOX Erfurt gab sich dennoch nicht auf und kam nochmal auf 6:9 heran bevor schließlich zwei weitere Dessauer Tore in der Schlussphase das Ausscheiden der Thüringer besiegelte. Eine weitere 2-Minuten-Zeitstrafe gegen FOX Erfurt kurz vor Abpfiff änderte am Endstand von 6:11 nichts mehr und so zogen die Wölfe verdient ins Halbfinale gegen den MFBC Leipzig ein. Trainer Alexander Paesold und Kapitän Sascha Marquardt waren sichtlich stolz auf ihre Mannschaft und so ging man voller Selbstbewusstsein in die schwere Partie gegen Leipzig.
Kraftakt gegen MFBC Leipzig
Nachdem die erste Hürde genommen wurde, stand man glücklich im Halbfinale. Mit dem MFBC Leipzig hatte man allerdings ein ganz anderes Kaliber vor der Brust. Die Reihen der Leipziger strotzten nur so vor Bundesliga-Erfahrung, was auch der PSV in der Hauptrunde mit zwei Niederlagen schmerzlich zu spüren bekam. Dennoch war alles auf Sieg ausgerichtet und die Mannschaft ging voll motiviert ans Werk. Es gab nur eine Schwachstelle in der Leipziger Reihe und dieser waren sich die Dessauer bewusst: Kondition.
Direkt nach Anpfiff sorgte der Dessauer Spielmacher Jeremy Beil mit einem gewonnenen Bully und direkten Distanzschuss in den Winkel des Leipziger Tores für die 0:1 Führung der Black Wolves nach nur zwei Sekunden. Die Leipziger zeigten sich davon allerdings unbeeindruckt und drückten mit solidem Passspiel und guten Verschiebungen auf die Dessauer Hälfte. Trotz sehr guter Defensivleistung des PSV 90 konnten die Treffer der Leipziger nicht verhindert werden und so ging Leipzig mit Toren in der dritten und achten Minute mit 2:1 in Führung. Von nachlassendem Kampfgeist war bei den Dessauern allerdings nichts zu spüren und so schoss man den 2:2 Ausgleich direkt in Folge. Die Defensive der Black Wolves war sehr stabil und so konnten viele Schüsse gut geblockt werden. Auch die Goalis machten ihren Job bei zahlreichen Paraden sehr gut. Nachdem 3:2 der Leipziger kam es zu einer 2-Minuten-Zeitstrafe, wodurch die Black Wolves in Überzahl spielten. Dies nutzte man zum 3:3 Ausgleich. In der stickigen Halle wurden die Zweikämpfe kraftintensiver und nun merkte man das der PSV 90 den längeren Atem hatte: Die Black Wolves ließen den Ball laufen und kamen immer wieder zu gefährlichen Torchancen, trotz sehr guter Leipziger Defensive, welche sich bis in die eigene Hälfte zurückzog und nur über Konter torgefährlich wurde. Am Ende der ersten Hälfte stand ein spannendes 4:4.
Nach der Pause musste der PSV 90 das hohe Tempo aufrechthalten um die Leipziger weiter mürbe zu machen. Doch die geballte Erfahrung des MFBC konnte man so leicht nicht hinters Licht führen. Durch geschickte Ballgewinne bei Dessauer Angriffen gelang es Leipzig immer wieder sowohl durch genaues Passspiel als auch platzierter Distanzschüsse Tore zu erzielen. Nach der 6:4 Führung der Leipziger forderte das warme Wetter und die schlechten Luftbedingungen ihren Tribut: Der MFBC wurde zunehmend unkonzentrierter und stand tief in der eigenen Hälfte. Nun nutzten die Black Wolves ihren konditionellen Vorteil voll aus und erzielten innerhalb von vier Minuten vier Tore zum 6:8. Die Spieler merkten, dass hier eine Sensation möglich war und so kämpfte jeder auf dem Spielfeld und auf der Bank um den Sieg. Zwar konnten die Leipziger noch Tore erzielen aber die mentalen Kräfte überragten die körperlichen bei weitem, wodurch der PSV zunehmend das Spiel kontrollierte. Nach einer 2-Minuten-Zeitstrafe gegen den MFBC in der 17. Minute trafen beide Mannschaften nochmals in einem wahren Floorballkrimi zum Endstand von 8:10. Alle Mannschaftsmitglieder freuten sich über den Arbeitssieg und merkten, dass in Jessen noch einiges möglich war.
Finale Hitzeschlacht gegen UHC Elster
Nachdem der PSV 90 den Finaleinzug perfekt machte, konnte auch der UHC Elster das Finalticket lösen und so standen sich die beiden Mannschaften zum dritten Mal in dieser Saison gegenüber.
Die Black Wolves starteten konzentriert und solide in die erste Hälfte, wodurch sie sich eine 2:0 Führung erspielen konnten. In der vierten Minute erfolgte dann die Antwort von Elster zum 2:1. In einem, wie erwartet, körperbetontem Spiel versuchten die Dessauer ihr Spiel zu machen und konnten durch zwei Treffer in Folge das 4:1 erzielen. Nun spielte Elster aggressiver, wodurch auch die Spielweise der Wölfe negativ beeinflusst wurde. Zu viele Einzelaktionen und Ballverluste brachen den Spielfluss der Dessauer zunehmend ab. Dies nutzte Elster und so stand es zur Halbzeit 5:4 und damit nur noch knapp besser für die Wölfe.
In der Pause appellierten Trainer und Kapitän nochmals an die Konzentration der Spieler und an das saubere Aufbauspiel, was zuvor dem UHC Elster sichtlich Probleme bereitete. Durch ein Tor des PSV zum 6:4 deutete alles daraufhin, dass diese Anweisung umgesetzt wird. Doch der UHC spielte weiterhin sehr körperbetont und aggressiv, dennoch blieben die Wölfe die mental und körperlich frischere Mannschaft. Durch drei 2-Minuten-Zeitstrafen konnte der PSV sein Überzahlspiel sinnvoll in Tore umsetzen und so die Führung bis zuletzt behaupten. Elster setzte nur noch selten Akzente und so gewannen die Herren der Black Wolves mit 10:7 die ostdeutsche Kleinfeld-Meisterschaft und damit ihren ersten Titel überhaupt.
Ein Riesenerfolg für Mannschaft und Fans. Auch der Trainer Alexander Paesold war nach dem Spiel sehr stolz auf seine Mannschaft:
Nachdem Verlauf der Hauptrunde, war der Titelgewinn in den Playoffs keineswegs zu erwarten. Wir haben heute eine sehr gute Mannschaftsleistung, mit viel Disziplin und Willenskraft, gezeigt. Mit Blick auf die Hauptrundenplatzierungen unserer Playoffgegner, sieht man, welch herausragende Leistung die Jungs erbracht haben. Ich bin sehr zufrieden und freue mich über den Titel und auf die Qualifikationsrunde in Berlin.
Mit dem Sieg in den Playoffs fährt man nun am 29. Mai 2016 nach Berlin zur DM-Qualifikation gegen FTC Berlin.
Ergebnisübersicht:
VF 1: 09:00 Uhr MFBC Leipzig – UV Zwigge I 14:3 (7:2; 7:1) (Spielprotokoll)
VF 2: 10:00 Uhr UHC Elster – USV TU Dresden 6:5 (n. V.) (1:0; 4:5; 1:0) (Spielprotokoll)
VF 3: 11:00 Uhr FOX Erfurt – PSV 90 Dessau 6:11 (1:4; 5:7) (Spielprotokoll)
VF 4: 12:00 Uhr Schakale Schkeuditz – Phönix Leipzig 11:2 (4:2; 7:0) (Spielprotokoll)
HF 1: 13:00 Uhr MFBC Leipzig – PSV 90 Dessau 8:10 (4:4; 4:6) (Spielprotokoll)
HF 2: 14:00 Uhr Schakale Schkeuditz – UHC Elster 2:3 (1:0; 1:3) (Spielprotokoll)
Pl. 3: 15:30 Uhr MFBC Leipzig – Schakale Schkeuditz 13:6 (4:1; 9:5) (Spielprotokoll)
Fin.: 16:30 Uhr PSV 90 Dessau – UHC Elster 10:7 (5:4; 5:3) (Spielprotokoll)
Für den PSV 90 Dessau – Black Wolves liefen auf:
[T] Oliver Simontowski (0 Tore / 0 Vorlage), Thilo Berger (0 / 0), Max Schweininger (3 / 1), Alexander Reitzig (2 / 0), Benjamin Weber (2 / 4), Christian Pioch (0 / 0), [K] Sascha Marquardt (7 / 1), [T] Linus Ilgner (0 / 0), Frank Ziemer (0 / 0), Jeremy Beil (9 / 8), Justin Düben (3 / 4), Jan Berbig (4 / 5), Christoph Pabel (1 / 0)